Das Spital Bülach erprobte über ein Jahr ein flexibles Planungsmodell mit eindrücklichen Ergebnissen: 90 Prozent zufriedenere Mitarbeitenden, deutlich weniger Fluktuation, über eine Million Franken Einsparungen und ein Swiss HR Award. Das «Bülacher Modell» stellt die Menschen ins Zentrum und beweist, dass Vertrauen und Flexibilität zum Erfolg führen.

Das «Bülacher Modell» setzt auf Partizipation statt Top-down: Dienstplanung entsteht im Dialog mit den Pflegemitarbeitenden. Sie bringen ihre Wünsche und Verfügbarkeiten innerhalb eines klar definierten Rahmens ein und übernehmen aktiv Verantwortung für ihren Dienstplan.
«Die Mitarbeitenden übernehmen Verantwortung für ihren Dienstplan – das schafft Verlässlichkeit.»
Medinside, 5. Juni 2025
Dass dieses Prinzip wirkt, belegen die Zahlen eindrücklich: Die Fluktuationsrate sank um 69 Prozent, die Absenzenquote um 34 Prozent. Der Einsatz von temporärem Pflegepersonal konnte von 856 Einsätzen im Jahr 2022 auf nur noch 30 im Jahr 2024 reduziert werden. Und obwohl jährlich rund 900’000 Franken an Zulagen ausbezahlt werden, spart das Spital durch den Rückgang an Temporärkosten über 1,2 Millionen Franken.
Ein neues Verständnis von Planung
Der Ansatz aus Bülach trifft einen Nerv. Viele Einrichtungen stehen unter dem Druck, Personalengpässe zu überbrücken und gleichzeitig die Zufriedenheit im Team zu stärken. Eine echte Herausforderung, aber auch eine Chance für nachhaltige Veränderung.
Denn dort, wo Teams mitdenken und mitplanen dürfen, entsteht nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch ein neues Miteinander. Diese Kultur des Vertrauens ist es, die auch uns bei pia antreibt. Wir glauben daran, dass gute Planung dort beginnt, wo alle Beteiligten einbezogen werden.
Flexibilität bringt Stabilität
Ein zentrales Element des Modells ist die selbstbestimmte Wahl der Einsatzstufe: Pflegende entscheiden, wie flexibel sie arbeiten möchten – von «Fix» mit ausschliesslich konstanten Tagesdiensten ohne Einspringen, über «Flex Day» ohne Nachtdienste, bis hin zu «Superflex» mit maximaler Einsatzbereitschaft inklusive Nachtschichten und kurzfristigen Einsätzen.
Mehr Einsatz wird belohnt: Je nach gewählter Stufe sind bis zu 350 Franken zusätzlich pro Monat möglich. Besonders durchdacht: Alle drei Monate kann die Stufe neu gewählt werden, abgestimmt auf die persönliche Lebenssituation, Energie oder familiäre Verpflichtungen.
Für Daniela Pfeifer-Stöhr, Direktorin Pflege und Therapien, liegt genau darin der Schlüssel zum Erfolg: «Das erleichtert die optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie insbesondere für die Pflegemitarbeitenden.»
Auch HRM-Leiter Manuel Portmann zieht eine klare Bilanz: «Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Neben den finanziellen Einsparungen ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden der beste Beweis, dass sich das Modell bewährt hat.»
Technologie als Ermöglicher
Solche Modelle brauchen den passenden Rahmen. Nicht nur organisatorisch, sondern auch technologisch. Mit der automatisierten Schichtplanung von pia wird genau diese Art der flexiblen, partizipativen Planung möglich. Sie bedeutet keinen Mehraufwand, sondern eine echte Erleichterung für alle Beteiligten.
Dass sich Modelle wie in Bülach erfolgreich umsetzen lassen, bestätigt uns in unserem Weg: Planung soll menschlich, flexibel und effizient zugleich sein.
Mit Innovation Talente halten – und Preise gewinnen
Das «Bülacher Modell» wurde 2024 mit dem Swiss HR-Award in der Kategorie «Talente halten» ausgezeichnet und für den Viktor Award im Schweizer Gesundheitswesen als eines der innovativsten HR-Projekte der Schweiz nominiert. pia gratuliert zu den wohlverdienten Erfolgen.
Quelle: Spital Bülach, Newsroom